UNSERE BLINDENSCHULE
Freu(n)de durch Ziegen
Unser Mitarbeiter Br. Abdul* aus Nigeria berichtet: „Die Worte Jesu aus der Bergpredigt ermutigen mich. Er sagte: ‚Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen‘ (Matthäus 5,11). Ich bin so froh zu wissen, dass für uns als Christen Verfolgung nichts Ungewöhnliches ist. Denn Verfolgung erleben wir hier im Scharia-Norden des Landes ständig. Nicht selten müssen unsere Bauernevangelisten zu ihrer eigenen Sicherheit im Busch übernachten, wenn die Situation vor Ort mal wieder sehr gefährlich ist. Denn immer wieder finden Angriffe von Terroristen auf die Dörfer unserer 45 Bauernevangelisten statt. Bis jetzt hat Gott alle unsere Bauernevangelisten und ihre Familien vor dem Tod bewahrt. Das ist ein sehr großes Wunder. Wir sind sehr dankbar dafür. Bitte betet weiter für sie.
Es ist ein großer Segen, dass wir letzten Monat wieder das Ziegenprojekt in einigen Dörfern unserer Bauernevangelisten durchführen konnten. Eine Ziege ist ein vergleichsweise kleines Geschenk mit einer großen Wirkung. Wir schenken einem bedürftigen Kind eine weibliche Ziege. Diese Ziege ermöglicht dann für dieses Kind den Schulbesuch – indem nämlich durch den Verkauf der geworfenen Zicklein Schulgebühren und Schuluniform bezahlt werden. So wird der Teufelskreis der Armut nach und nach durchbrochen. Das Ziegenprojekt fördert auch gute Dorfbeziehungen vor Ort für unsere Bauernevangelisten. Viele Muslime sind dadurch schon offener für das Evangelium geworden und viele haben auch schon zum Glauben an Jesus gefunden. Ich möchte euch von einigen der Kinder berichten, die unlängst von uns eine Ziege geschenkt bekommen haben.
Für Fati* war das Leben sehr schwer geworden, seit sie ihren Vater verloren hatte. Die Mutter meldete sie von der Schule ab, denn sie konnte es sich nicht mehr leisten, die Schulgebühren ihrer Tochter zu bezahlen. Einmal ging Fati trotzdem zur Schule – aber der Lehrer schickte sie nach Hause. Das war ein sehr trauriger Tag für sie. Wie freute sie sich jetzt über die Ziege! Voller Dankbarkeit erzählte sie uns von ihrem Vorhaben, sofort wieder zur Schule zu gehen!
Danliti* war mit den Kindern des Bauernevangelisten befreundet. Ihrem muslimischen Vater war es aber ein Dorn im Auge, dass sie ihre Freunde immer zuhause besuchte. Er wollte nicht, dass seine Tochter in das „Haus der Christen“ geht und dort womöglich vom Islam abgebracht wird! Doch seit seine Tochter Danliti eine Ziege geschenkt bekam, hat sich seine Einstellung grundsätzlich geändert. Er hat seine Vorurteile gegenüber unserem Bauernevangelisten aufgegeben und besucht ihn nun selbst regelmäßig zuhause! Eine wahre Freundschaft ist entstanden. Bitte betet, dass Gott sein Herz öffnet für die Liebe Jesu.
Abba* wurde bereits verkrüppelt geboren. Aufgrund seiner Behinderung wird er nie laufen können. Seine Eltern kamen zu dem Schluss, dass es Geldverschwendung wäre, in eine Schulbildung für ihn zu investieren. Er vegetierte einfach zuhause vor sich hin. Niemand kümmerte sich um ihn. Freunde hatte er keine. Aufgrund dieser Situation fühlte Abba sich völlig hilflos und nutzlos im Leben. Er war überzeugt, dass niemand ihn liebt. Für ihn gab es keine andere langfristige Perspektive, als durch Betteln irgendwie zu überleben.
Dann besuchte ihn unser Bauernevangelist zuhause. Er erzählte ihm, dass es ein Projekt gibt, bei dem Kinder Ziegen geschenkt bekommen. Durch den Erlös aus dem Nachwuchs der Ziege können sie dann zur Schule gehen. Er habe Abba als eins der Kinder notiert, die eine Ziege bekommen würden. Abba konnte sein Glück kaum fassen. Auch seine Mutter war sprachlos. Zum ersten Mal keimte Hoffnung in Abba auf. Dank einer Schulbildung würde vielleicht doch noch ein sinnvolles Leben für ihn möglich. Zum ersten Mal hatte er tätige Nächstenliebe erlebt – und diese war nicht von den Muslimen, sondern von den Christen gekommen! Abba fühlte sich plötzlich reich im Leben – dank dieser Ziege.
Diese beiden Jungen heißen Sule* und Shitu*. Sie sind Nachbarn und sehr enge Freunde. Von morgens früh bis abends spät wollen sie immer alles zusammen machen. Ihre Eltern lassen sie gewähren. Sie gehen noch nicht zur Schule. Als in ihrem Dorf das Ziegenprojekt durchgeführt werden sollte, war es für unseren Bauernevangelisten vor Ort nicht leicht, eine Auswahl derjenigen Kinder zu treffen, die eine Ziege bekommen sollten. Es gab ja so viele bedürftige Kinder im Dorf und nicht genügend Ziegen für alle! Der Bauernevangelist wusste um die enge Freundschaft von Sule und Shitu – und hat ihnen darum jetzt gemeinsam eine Ziege geschenkt! Sule und Shitu waren darüber sehr glücklich. Sie freuen sich darauf, schon bald gemeinsam zur Schule zu gehen.
Liebe Missionsfreunde, es gäbe noch sehr viele weitere Geschichten und Schicksale zu berichten. Jedes Kind und damit jede verschenkte Ziege hat seine eigene, einzigartige Geschichte zu erzählen. Die Ziegen sind ein sichtbarer Beweis für den Segen Gottes. Die Liebe Gottes ist stärker als alle Macht des Bösen. Danke, dass Sie mit Ihren Gaben und Ihren Gebeten dazu beitragen, dass wir hier im Norden Nigerias inmitten der Verfolgung am Reich Gottes bauen können.“
Aufruf: Mit Ihrer Gabe von 45 Euro können auch Sie einem Kind das Geschenk einer Ziege machen und ihm den Schulbesuch ermöglichen! Unser Ziegenprojekt kommt bedürftigen Kindern in Nigeria, Ghana und Kenia zugute.
*Name geändert
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